Ein holpriger Start – und dann?
Wie bereits berichtet, verlief unser Start eher holprig: Erst vergaßen wir den Führerschein – zum Glück bemerkten wir das schon nach 20 Kilometern. In München fiel uns dann auf, dass auch der Fahrzeugschein noch zu Hause lag. Das bescherte mir eine spontane Bahnfahrt München–Frankfurt und zurück.
Doch danach lief alles weitgehend entspannt – abgesehen von einer Reifenpanne, einer steckengebliebenen Episode in einem griechischen Dorf und einer festgefahrenen Strandpassage. In insgesamt 64 Tagen legten wir 6598 Kilometer zurück und durchquerten dabei sieben Länder.
Unsere Übernachtungen im Überblick:
Land | Übernachtungen |
Deutschland | 3 |
Österreich | 2 |
Montenegro | 3 |
Bosnien-Herzegovina | 3 |
Slowenien | 2 |
Kroatien | 9 |
Albanien | 11 |
Griechenland | 31 |
Ein paar allgemeine Betrachtungen
Südsteiermark
Auf dem Rückweg durchquerten wir die Südsteiermark – eine hügelige, fast toskanisch anmutende Landschaft mit großartigen Wandermöglichkeiten und gemütlichen Buschenschänken. Diese Region steht definitiv auf unserer Liste für eine längere Rückkehr.
Slowenien
Maribor hat uns sehr gut gefallen. Slowenien ist landschaftlich reizvoll und freundlich – auch hier werden wir noch mal etwas ausführlicher hinreisen.
Bosnien-Herzegowina
Die Fahrt entlang der Una war ein landschaftliches Highlight. Auch Mostar mit seiner historischen Brücke hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Was uns jedoch sehr negativ auffiel: In vielen Lokalen wird noch geraucht. Nach Jahren in einer rauchfreien Umgebung war das ein echter Schock – und eine Erinnerung daran, wie unangenehm verrauchte Innenräume sein können.
Albanien
Unser Blick auf Albanien bleibt gespalten. Die Küstenregion entlang der Hinreise war geprägt von chaotischer Bautätigkeit, Müll und wenig Charme. Selbst wenn der Ausbau irgendwann abgeschlossen ist, vermuten wir, dass es dort nicht unsere Welt sein wird.
Ganz anders das Hinterland auf der Rückreise: Berat, Gjirokaster und der Osum-Canyon haben uns begeistert. Atemberaubende Landschaften, ursprüngliche Orte und durchweg freundliche Menschen machten diesen Teil Albaniens zu einem echten Erlebnis. Die Straßenverhältnisse sind allerdings oft schlecht – besonders die Strecke zum Osum-Canyon mit vielen “Spontan” Schlaglöchern verlangte mir und unserem Wohnmobil einiges ab.
Griechenland
Griechenland war unser Highlight. Die Mischung aus Antike, Landschaft, Kulinarik und traumhaften Buchten hat uns begeistert. Einziger Wermutstropfen: die neue Gesetzgebung für Camper. Auch wenn Freistehen schon länger offiziell verboten war, wird es nun wohl deutlich strenger geahndet (mehr Infos beim ADAC).
Am sogenannten Dinoeierstrand wurden wir z. B. von der Polizei weggeschickt – obwohl wir nur parkten (keinerlei Campingcerhalten) und gebadet hatten. Besonders in entlegeneren Regionen wie der Mani oder am Kap Malea gibt es zudem kaum Campingplätze. Wir beobachten die weitere Entwicklung mit Spannung, denn Griechenland wäre auch künftig ein Wunschziel.
Kroatien
Da wir bereits zweimal mit dem Camper in Kroatien waren, gab es keine großen Überraschungen. Auf der Insel Murter fanden wir einen idealen Ort zum Baden und Entspannen. Allerdings: Die Preise für Campingplätze sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Die Suche nach schönen, preiswerten Plätzen wird immer schwieriger.
Highlights
Vorab: Mit so einer Selektion ist es immer schwierig. Das Herauspicken einzelner Punkte ist bei so einer fantastischen Reise mit so vielen, unterschiedlichen und schönen Erlebnissen sehr schwierig und zu einem gewissen Grad auch ein wenig beliebig.
Thomas’ Highlights
- Besuch des Genozid Museums in Mostar (Bosnien-Herzegowina) ; ein Besuch der sehr nachdenklich stimmt und einmal sehr deutlich macht, das das Leben in Frieden alles andere als selbstverständlich ist
- Gewitter am Lake Shkodra (Albanien) ; die Lichtstimmung am See war einfach atemberaubend schön
- Albanica Wine (Albanien) ; grandiose Aussicht. Sehr leckeres Essen und ausgezeichneter Wein in einer sehr angenehmen Atmosphäre
- Wanderung auf die Festung Palaikastro an der Ochsenbauchbucht (Griechenland) ; der Weg nach oben führte durch wunderschöne Wildblumen Wiesen mit sehr schönen Ausblicken
- Probe bei Lacovino Winery (Griechenland); Leckere Weine mit kleinen Häppchen bei sehr freundlichen Winzer und anschliessender Übernachtung auf dem Hof
- Bucht von Taverna Coste Mare (Griechenland) ; wenig besuchte Bucht mit einer Taverne, schwimmen, chillen, essen und trinken…
- Am Strand in der Navarino Bucht mit einem Cabernet Sauvignon 2012 von Albanica Wine (Griechenland) ; was gibt es besseres als den Abend im am Strand mit einem trinkreifen Cabernet Sauvignon zu verbringen
- Amphittheater von Epidaurus (Griechenland); obwohl es nicht zu den gängigsten Ausgrabungsstätten gehört, die man auf einer Griechenland Tour besichtigen kann, hat dieses Theater uns am deutlichsten beeindruckt
- Delphi (Griechenland) ; wohl ein “Must See” auf einer Kulturreise; die Aussicht von unserem Campingplatz war das i-Tüpfelchen
- Gjirokaster (Albanien) ; die Stadt der Steine mit seinen alten Herrschaftshäusern ist sehr lohnenswert
- Berat mit Osum Canyon (Albanien) ; die Stadt der Tausend Fenster hat uns mit ihrer Lebendigkeit begeistert, der Osum Canyon ist aus unserer Sicht ein “must see”. Das nächste Mal würde ich eine River Rafting machen
- Baden auf Murter in der Bucht Podvrške (Kroatien) (aber nicht in der Saison); wunderbare Bucht, in der man herrlich schwimmen kann. Allerdings bevor die Saison beginnt und die Wassererlebniswelt installiert und eröffnet wird
- Sonnenuntergang in Zadar bei einem Sundowner (Kroatien) ; was gibt es schöneres in einer netten Taverne oder am Strand mit einem Sundowner zu sitzen und die orangerote Sonne am Horizont versinken zu sehen
Renate’s Highlights
- Wassermühlen bei Mlincici (Bosnien-Herzegowina) ; hier wurde vor 400 Jahren noch Getreide gemahlen
- Genocid Museum in Mostar (Bosnien-Herzegowina) ;; dokumentiert Kriegsverbrechen und das Leid der Zivilbevölkerung während des Jugoslawien Kriegs
- Dubrovnik (Kroatien); Spaziergang auf der Stadtmauer 25m über dem Meer
- Kotor (Montenegro) ; mittelalterlich, magisch, aber massiv überfüllt durch Krezufahrt Touristen
- Llogara Pass (Albanien); 1025m Höhe mit grandiosem Ausblick auf die albanische Riviera und die Insel Korfu
- Ochsenbauchbucht (Griechenland) ; traumhafte Bucht
- Leckeres Lamm und Stifado vom Kalb im Restaurant Notre Maison direkt am Strand bei untergehender Sonne (Griechenland)
- Dinoeierstrand auf der Mani (Griechenland); Bad im türkisfarbenen Wasser
- Antike Stätte Epidaurus (Griechenland); imposantes Amphit Theater
- Antikes Delphi (Griechenland) ; atemberaubende Hanglage
- Meteora Klöster (Griechenland)
- Gjirokaster (Albanien) die Stadt aus Stein
- Berat (Albanien) die Stadt der 1000 Fenster
Camping / Übernachtungsplätze
Wir haben meistens auf Campingplätzen oder bei Tavernen übernachtet. Freigestanden haben 3 mal. Besonders gut haben uns folgende Campingplätze gefallen:
- Camping Paradise bei Kouroutas (Griechenland) ; wir haben auf der Wiese direkt am Meer gestanden. Relaxte Atmosphäre mit Aussicht auf fantastische Sonnenuntergänge
- Taverne Costa Mare am Fokianos Beach (Griechenland) ; Schöne Bucht mit kristallklarem Wasser
- Mini Camp Veli rhr auf der Insel Murter (Kroatien); Platz am Hang; Blick aufs Meer; 2 Minuten zum fantastischen Strand; Stadt Murter in der Nähe
- Camping Delphi (Griechenland); die Plätze am Rand haben eine grandiose Aussicht
- Albtourism Permet Camping (Albanien) ; kleiner privat geführter, einfacher Campingplatz auf einer Wiese mit einer bezaubernden Betreiberin.
- Peter Grill Weingut (Österreich, Südsteiermark) ; auf einer Wiese mit atemberaubender Aussicht; Buchenschänken in Fussnähe