Um unser morgendliches Kaffeeverlangen zu befriedigen, haben wir uns gleich zu Beginn eine Nespresso Kapselmaschine zugelegt. Und ja, ich weiss, das es andere Möglichkeiten der Kaffeezubereitung gibt. Der Kaffee, den die Nespresso Maschine erzeugt, schmeckt uns und kommt dem Kaffee unserer heimischen Siebträgermaschine sehr nahe. Deshalb wollen wir diese nicht mehr missen.

Der Nachteil der Maschine ist, dass sie 230V Netzspannung erfordert. Auf unseren Reisen haben wir deshalb bei Campingplatzübernachtungen immer Landstrom dazu gebucht und separat gezahlt. Obwohl unsere Solarpanels und unsere 200AH Stunden LiFePo Batterien uns stromseitig weitgehend autark machen. Da ich sowieso gerne basteln wollte, habe ich deshalb beschlossen in der Winterpause einen Wechselrichter einzubauen, der im wesentlichen die Nespresso Maschine versorgen und später einmal E-Bikes laden soll. Fön oder andere Verbraucher 230V Verbraucher haben wir bzw. brauchen wir nicht. Insbesondere mein Wunsch den Einbau selbst vorzunehmen diktierte dann auch ein paar der Randbedingungen:

  • Einbauort hinten am Fahrersitz
    • die Steckdosen des Wechselrichters können damit perfekt die Kaffeemaschine auf dem Dinettentisch versorgen und sind relativ leicht zugänglich
    • immer noch recht nahe an der Batterie
    • Kabelzuführung ohne größere Aufwand möglich
  • keine Netzvorangschaltung, da habe ich mich dann selbst nicht dran getraut. Brauchen wir auch nicht wirklich
  • der Einbauort unten am Fahrersitz begrenzt die Größe (mehr dazu unten)
  • die Kaffeemaschine benötigt ca. 1200W. Daher habe ich mich nach einem Wechselrichter mit einer Leistung  von ca. 1500W umgeschaut

Wahl des Wechselrichters

Auf meiner Short Liste hatte ich am Ende den 1800W Wechselrichter von Fraron und den 1500W Wechselrichter von Ective. Alle anderen waren von vorne herein zu groß. Obwohl ich bei meiner Recherche auf viele negative Kommentare bzgl. des Ective Wechselsrichters gestossen bin, entscheide ich mich letzten Endes für den Ective Wechselrichter .

Den Ausschlag gaben letzten Endes die Maße. Er ist vergleichsweise klein und kann gerade noch unter den Fahrersitz montiert werden. Auch ist er sehr günstig. Bzgl. Qualität und Support mache ich mir derzeit keine Gedanken, da ich seit 10 Jahren einen kleinen Inverter von Ective habe, den ich auf vielen Reisen am Zigarettenanzünder ohne Probleme betrieb und mit dem ich sehr zufrieden war und bin.

Sitzausbau

Da ich für den Anschluss des Wechselrichters an meine unter dem Beifahrersitz verbauten LiFePo Batterien muss, ist der Ausbau des Beifahrersitz notwendig. Zum Ausbau gibt es viele Anleitungsvideos, wie dieses zum Beispiel. Glücklicherweise war es bei mir nicht notwendig, den Sitz aus dem Auto herauszuheben. Es reichte den Sitz von seinen Befestigungen zu lösen und einfach vorsichtig nach vorne zu kippen.

Beim Ausbau der unteren Seitenblenden ist mir leider einer der Plastik “Pins” gebrochen. Hier musst Du aufpassen. Am Besten die Blende an der oberen Ecke, dort wo die lange Schraube verbaut ist, gerade herausziehen.

Der Pin kann leicht abbrechen

Ansonsten saßen die Schrauben nicht allzu fest, da der Sitz ja bereits von meinem Verkäufer ausgebaut wurde, um die LiFePo Batterien einzubauen. Auf jeden Fall für die Schrauben gutes und perfekt passendes Werkzeug verwenden!

 

Montage Batterietrennschalter und Sicherungen

Für die Montage habe ich mich entschieden unter dem Beifahrersitz auf eine 6mm Platte, einen Batterietrennschalter zu montieren und für jeden Versorgungsstrang, der Empfehlung von Ective folgend jeweils eine 120A Sicherung einzubauen. Die Kabel habe ich mir vorkonfektioniert bei Fraron bestellt. Für die Zuleitung von der Batterie habe ich mich für 35mm2 entschieden. Unterschätzt habe ich wie dick und schwer biegbar die 35mm2 Kabel sind. Der Anschluss war am Ende gar nicht so einfach. Von den Sicherungen zum Wechselrichter habe ich 1.5m 22mm2 Kabel genutzt.

Um diese zu verlegen, habe ich den Dinettenboden leicht angehoben und das Kabel mit einem Zugseil unter dem Dinettenboden vom Beifahrer- zum Fahrersitz verlegt.

Die ganze Montageplatte und Kabeleinführung in den Dinettenboden verschwindet hinter der hinteren Sitzblende.

Zwischenstand…noch einiges zu tun

Montageplatte für Batterietrennschalter und Sicherungen

Montageplatte fertig montiert

Montage Wechselrichter

Die Montage des Wechselrichters entpuppte sich als gar nicht so einfach. Für die Befestigung des Wechselrichters habe ich eine HDF Platte genutzt. Leider konnte ich die Platte nicht direkt an den Fahrersitz schraube, da hier ein Kabelbaum von der unter dem Fahrersitz verbauten ebox unter das Dinetten Podest geführt wird. Um das Problem zu lösen, habe ich eine Mutter zwischen der Montageplatte und dem Sitzgestell montiert.  Bei meinen ersten Versuchen musste ich feststellen, dass der Wechselrichter zwar unter den Fahrersitz passt und auch noch geschwenkt werden kann. Allerdings musste ich mit Erschrecken erkennen, dass wenn ich auf dem Fahrersitz sitze, der Hebel mit dem der Sitz aus seiner Arretierung gelöst wird, am Wechselrichter schleift. Um den Sitz auch unter Belastung problemlos schwenken zu können, war es nötig den Wechselrichter direkt auf den Dinettenboden aufzusetzen, ihn möglichst nahe an das Sitzgestänge zu drücken und in seiner “Links-/Rechtsposition” genau auszurichten.

Zu guter Letzt musste ich noch meinen Dremel bemühen, um in die Plastikblende des Sitzes Platz für die Kabeldurchführung zu schaffen.

Einbau fertiggestellt – Hintere Blende unter Beifahrersitz noch nicht montiert

Alles in allem hat mich der Wechselrichter 240€, die Kabel ca. 160€ und die diversen Kleinteile in etwa 40€ gekostet. Ich wurde treuer Kunde bei unserem ortsansässigen Eisenwarenhändler, da ich nie die richtigen Schrauben, Muttern oder ähnliches hatte. Insgesamt bin ich mit dem Einbau zufrieden und freue mich auf unseren morgendlichen Kaffee auch wenn wir frei stehen und nicht am Landstrom hängen.