Bevor ich beginne von unserem heutigen Tag zu berichten, muss ich noch ein Ereignis nachlegen, dass ich gestern in der Euphorie des Erlebeten komplett verdrängt hatte: Gestern morgen, haben wir beschlossen, die Dusche in unserem WoMo zu benutzen. Für was haben wir die denn. Als Renate dann duscht und ich um das Auto schleiche, sehe ich mit Schrecken, wie unten aus den Abflusslöchern der Karosserie Wasser tropft. Wir machen den Test, auch als ich dusche, das gleiche Ergebnis. Sogar heute im Laufe des Tages konnte ich noch Wassertropfen ausmachen, die sich den Weg durch die Gummistopfen der Abflusslöcher bahnen. Nach ein wenig Recherche im Internet und Hilfestellung aus dem Pössl Forum konnten verschiedene mögliche Ursachen identifiziert werden. Eine davon sind undichte Verbindungsschläuche zu dem Wassermischer und der Dusche. Da diese über eine Revisionsklappe erreichbar sind, habe ich das heute Abend kontrolliert. Und in der Tat, die Verbindung zwischen Zuleitung und Wassermischer war undicht. Das Problem habe ich hoffentlich beheben können. Mal sehen…
So nun zum heutigen Tag. Nicht nur gefühlt sondern auch laut Tacho haben wir heute kaum Strecke gemacht. Ob wir es bis zum Nordkapp schaffen? Gerade mal 79km. Zum Einen sind wir wieder erst 10:30 los gekommen. Keine Ahnung warum, Renate wundert sich auch . Zum Anderen hat uns der Aurlandsfjellen aufgehalten. Die Landschaft mit den schneebedeckten Gipfeln, den Schneefelder und teilweise zugefrorenen Seen ist so spektakulär schön, dass wir an jeder “Ecke” zum Fotografieren anhalten mussten.
Nach eine ausgedehnten Mittagspause am Lustrefjord, wir haben ja schon ordentlich Kilometer auf dem Tacho fahren wir weiter Richtung Solvorn.
Hier wollen wir nach Urnes übersetzen, um uns die Stabkirche anzuschauen. Wir kommen dort allerdings erst gegen 15:20 Uhr an. Laut Internet schließt die Kirche um 16:00 Uhr. Das wird dann wohl heute nichts mehr. Neuer Plan: wir übernachten hier in Solvorn, auf einem privaten Stellplatz und fahren morgen früh, ganz früh nach Urnes.
Nachdem wir uns einquartiert und bezahlt haben, erklärt uns der Platzeigentümer, dass wir die Fähre um 16:00 nehmen können, die Kirche hat wohl noch auf. Wir eilen zur Fähre und setzen über. Die nächste und letzte Fähre zurück geht um 18:00 Uhr. Das reicht. Die Kirche gehört mit zu den ältesten Stabkirchen Norwegens. Die erste Kirche an diesem Platz wurde im 11. Jahrhundert erbaut. Die aktuell zu sehende Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Der Eintritt kostet 11 Euro und inkludiert eine Führung. Die Kirche ist wirklich sehenswert. Die Innenausstattung ist sehr eindrucksvoll. Wir erfahren unter anderem, dass das Jesus Kreuz mit aus Lapislazuli gewonnen Ultramarin bemalt wurde. Dies war damals wertvoller als Gold und kam nur in Afghanistan vor. Der internationale Handel hat eine lange Geschichte.
In Solvorn zurück gekommen, schlagen wir über die Stränge und gönnen uns je einen Hamburger und ein Bier für schlappe 40 Euro.
Nachtrag: Heute ist nicht mein Tag. Nachdem ich den Bericht für heute fertig habe und die Bilder selektieren will, stelle ich fest, dass alle Bilder, die ich mit meiner alten Nikon D800 heute gemacht habe, nicht auf der Speicherkarte sind. Ich habe keine Ahnung was passiert ist. Die Speicherkarte habe ich erst einmal bei Seite gelegt. Daheim muss ich mal schauen, ob noch was zu retten ist. Gott sei Dank habe ich auch mit meiner Olympus ein paar Bilder gemacht.
Etappendaten
Tageskilometer | 79 km |
Fahrzeit | 2 Stunden 22 Minuten |
Durchschnittlicher Verbrauch | 9,3l/100km |