Lefkada
Bereits gestern Abend begann der Wind stark zu blasen. Leider setzte sich dies heute bis in den Abend fort. Wir umrunden Lefkada, ohne einen weiteren Übernachtungsstop hier einzuplanen. Der Weg nach Süden schlängelt sich die Berge zwischen üppig blühenden Ginster Büschen nach oben und dann wieder in Serpentinen nach unten. In einigen Ortschaften halte ich kurz die Luft an und hoffe, das mir jetzt niemand entgegen kommt. Luft anhalten hilft offensichtlich, wir kommen ohne Gegenverkehr an den falschen Stellen durch.
Am Ortseingang von Vassiliki kauft Renate noch 1kg Orangen für 1€ und einen großen Beutel leckere Oliven für 4€.
Wir stoppen hier für einen kurzen Spaziergang. Zunächst denke ich, das wir uns das hier sparen können. Als wir aber an der kleinen Hafenpromenade entlang schlendern, entdecke ich den Charme dieses kleinen Ortes. Kleine Lokale vor denen Einheimische sitzen und ihren Kaffe trinken, Fischer, die ihre Netze reparieren. Der Strand ist nicht spektakulär, aber es ist definitiv sehr entspannt und gemütlich.
Trotzdem verweilen wir nicht länger und treten die Weiterreise nach. Wir wollen heute den Peloponnes erreichen.
Etoliko
Auf unserer Route liegt der Ort Etoliko, der wie eine Insel mit zwei Zufahrten spektakulär gelegen ist. Etoliko strahlt einen morbiden Charme aus. Definitiv sind die besten Zeiten hier vorüber.
Da meine Tanknadel mittlerweile sich bedrohlich nahe der unteren Markierung nähert, steuere ich am Ortsausgang die nächste Tankstelle an. Es gibt hier Diesel Revolution und Diesel Extra 4. Ganz toll! Der Tankwart versteht kein Englisch und gibt nur zu verstehen, dass Diesel Extra 4, top ist. Ok. Also rein in den Tank. Auf jeden Fall günstig getankt, 1,41 für den Liter.
Peleponnes
In Patras wollen aufgrund des starken Windes und des eher bescheidenen Lichtes direkt über die Rio-Andirrio-Brücke fahren. Sie überspannt mit 2880m den Eingang zum Golf Korinth und verbindet das Festland mit dem Peleponnes. Um dennoch ein Foto der Brücke zu bekommen, biege ich von der Route ab und plötzlich stehen wir vor dem Fähranleger. Da wir jetzt schon mal hier sind, setzen wir jetzt doch für 10€ mit der Fähre über. So bekommen wir auch noch ein ordentliches Bild der Brücke.
Mittlerweile ist es 17:00 Uhr. Ich habe keine Lust mehr zu fahren. Also umfahren wir Patras, die drittgrößte Stadt Griechenlands weiträumig und steuern den nächsten Campingplatz an. Camping Kato Alissos. Nichts besonderes, für eine Nacht aber ok.
Campingplatz
Sobald das Fahrzeug steht, kümmere ich mich erst einmal um unseren Fahrradträger. Zwei kleine Dellen haben wir schon in der Hecktür. Offensichtlich schwingen die Fahrräder bei starken Bodenwellen doch so stark, das sie leicht gegen die Hecktüre schlagen. Ich tausche die Fahrräder. Da meines einen dickeren Rahmen hat, drücken die Distanzhalter es weiter weg von den Hecktüren. Ich hoffe, das löst das Problem.
Der Himmel färbt sich in wunderschönen Farben – ein Anblick, den wir nicht verpassen wollen. Also machen wir noch einen Abstecher zum Strand. Leider ist er wenig einladend: viel Seegras und ziemlich klein. Deshalb entscheiden wir uns, noch ein Stück ins Hinterland zu laufen.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz begegnen wir einem älteren Griechen. Ohne viele Worte drückt er mir zwei Rosen in die Hand – mit dem Hinweis, ich solle sie Renate überreichen. Offenbar möchte er sie ihr nicht selbst geben. Eine unerwartete, fast poetische Geste, die dem Tag doch noch etwas Besonderes verleiht.
Etappendaten
Tageskilometer | 108 km |
Fahrzeit | 2 Stunden 43 Minuten |
Durchschnittlicher Verbrauch | 9,5l/100km |