Vor nunmehr 11 Tagen sind wir zu Hause los. Ich empfinde es, als wären wir schon wochenlang unterwegs. Ich habe einmal gelesen, dass sich das Zeitempfinden an den Zeitabständen des Erlebten festmacht. Haben wir viele intensive Erlebnisse in kurzer Zeit, so kommt es uns so vor, als ob die Zeit sehr langsam vergeht. Werden die Abstände länger, glauben wir die Zeit rast förmlich an uns vorbei. Definitiv ist es so, dass wir bislang jeden Tag sehr intensive, berauschend schöne und vielfältige Eindrücke haben. So ist das wunderbar und so kann es auch gerne weitergehen.

Unsere Etappe führt uns heute zunächst Richtung Geiranger. Wir fahren rechtsseitig am tosenden Fluss entlang, der immer wieder in eindrucksvollen Stromschnellen mündet.

Kurz vor Geiranger blicken wir dann auf einen dunklen, tiefblauen See mit einer steil aufragenden und kahlen Felswand im Hintergrund. Wir wollen zuerst zum Geiranger Skywalk. Mit 330 NOK ist die Mautgebühr mehr als happig. Einige Autofahrer kehren in der Tat um. Wir zahlen dennoch und fahren die Serpentinen bis auf die 1500 Meter Höhe liegende Plattform. Die Serpentinen eröffnen immer wieder Blicke in das Tal. Insbesondere der See hat es mir angetan. Er ist so tiefblau und der Schnee der am Fuße der Felswand klebt, spiegelt sich darin. Fantastisch!

Oben angekommen, kann man bis in das Tal, Geiranger und die Serpentinen Strasse blicken, die nach Geiranger führt. Die Gipfel sind mit Wolken umhüllt. Wir haben Glück und können, dennoch ins Tal schauen und auch Geiranger sehen. Die 330 NOK Mautgebühr sollte man nicht ausgeben, wenn es zu bewölkt ist. Mit Renate diskutiere ich später auf der Fahrt, ob es sich gelohnt hat, da wir später definitiv schönere und kostenlose Blicke in den Fjord bekommen. Wir sind uns zumindest einig, das der Blick in das Tal und auf den See schön waren. Ob dies 330 NOK wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Teuer ist es auf jeden Fall.

 

 

Auf der Fahrt runter nach Geiranger und später über die Serpentinen nach oben, nehmen wir jeden Parkbucht mit, um uns am Blick in den Fjord statt zu sehen. Als wir Geiranger passieren, liegt ein Kreuzfahrtschiff im Fjord, dass die Touristenmassen in Busse und über Geiranger ergießt.

Wir halten uns in Geiranger nicht auf und fahren weiter. Wir fahren heute noch bis Andalsnes. Eigentlich wollten wir über den Trollstigen fahren. Wegen Steinschlags ist dieser aber noch gesperrt. Schade! Da die Wartung dieser Strasse in Verantwortung des “Countries” ist und diese wohl sehr viel Geld kostet, wird diskutiert, diesen eventuell gar nicht mehr zu öffnen. Der Umweg, den wir fahren müssen, lässt uns Zeit Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Um 17:30 kommen wir auf unserem heutigen Campingplatz an. Pünktlich zur Übertragung des EM Spiels Deutschland gegen Ungarn.

 

 

Tipp

Aktuelle Informationen zu den Passtrassen und Straßen im Allgemeinen können hier abgerufen werden:

Pässe: https://www.vegvesen.no/trafikk/fjelloverganger

Straßen: https://www.vegvesen.no/trafikk

Etappendaten

Tageskilometer 203 km
Fahrzeit 4 Stunden 23 Minuten
Durchschnittlicher Verbrauch 8,8l/100km

Übernachtungsplatz

Åndalsnes, Mjelva Camping

Toller Campingplatz mit Panoramablick auf die Berge. Musik im Sanitärbereich.

62.5449 7.7213 (lat,lng)   
N 62° 32' 42" E 7° 43' 17"