Mit dem Fahrrad in die Stadt
Heute steht Siena auf unserem Programm. Da der Weg bis zur Bushaltestelle etwa 30 Minuten zu Fuß betragen würde, entscheiden wir uns für das Rad. Viel länger dauert die Strecke nach Siena zwar nicht, aber angenehm ist sie nicht – wir müssen auf der Straße fahren.
Der beeindruckende Dom von Siena
Als erstes steuern wir den Dom an. Und auch wenn ich kein kirchlich orientierter Mensch bin, muss ich gestehen: Dieses Bauwerk ist schlicht überwältigend – vermutlich die beeindruckendste Kirche, die ich bisher gesehen habe. Mit dem Bau begonnen wurde um 1229. Besonders auffällig ist die Fassade aus schwarz-weißem Marmor. Im Inneren beeindrucken neben den schwarz, weissen Säulen, den kunstvollen Kuppeln, dem Altar und der Bibliothek, insbesonder die kunstvoll gestalteten Marmorböden, die zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert entstanden sind.
Mittagspause mit Schattenseiten
Nach der Besichtigung gönnen wir uns ein Mittagessen in einer Osteria. Leider bestätigt sich wieder einmal unsere Erfahrung: In touristischen Hotspots ist das Essen meist nur mittelmäßig – selbst wenn die Google-Bewertungen anderes versprechen.
Piazza del Campo – Herzstück Sienas
Frisch gestärkt laufen wir zum Piazza del Campo. Der Platz wirkt wie ein riesiges Amphitheater und gilt als sozialer Mittelpunkt
Sienas. Er zählt zu den schönsten mittelalterlichen Plätzen Europas. Jedes Jahr am 2. Juli und 16. August findet hier das berühmte historische Pferderennen Palio di Siena statt . Dann treten die 17 Contrade, die Stadtviertel Sienas, gegeneinander an.
Kunst und Ausblick im Palazzo delle Papesse
Unser letzter Halt ist der Palazzo delle Papesse. Das Gebäude beherbergt ein Kunstmuseum und bietet von seiner Dachterrasse einen fantastischen Blick über Siena. Aktuell läuft eine Ausstellung zu Hugo Pratt, dem Comiczeichner und Autor, der die Figur Corto Maltese erschuf.
Umdisponieren wegen Straßensperre
Zurück am Stellplatz überrascht uns unsere Gastgeberin mit einer Information: Am nächsten Tag ist die Straße, die wir unbedingt nutzen müssten, bis ca 12 Uhr wegen eines Radrennens gesperrt. Da uns das nicht in unsere Planung passt, entscheiden wir kurzerhand umzudisponieren. Nach einem schnellen Abendessen sind wir in 30 Minuten abfahrbereit. Unser Ziel: Monteriggioni. Dort gibt es einen Stellplatz der Gemeinde. Gegen 19 Uhr machen wir uns auf den Weg – und ergattern tatsächlich den allerletzten Platz.
Fakten zum Dom von Siena (Duomo di Santa Maria Assunta)
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Baubeginn: ca. 1229
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Stil: Mischung aus Romanik und Gotik
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Besonderheit: Schwarz-weißer Marmor – die Stadtfarben Sienas
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Fassade: Entworfen u. a. von Giovanni Pisano, gilt als eine der schönsten Italiens
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Innenraum: Berühmt für seinen kunstvoll gestalteten Marmorboden (14.–16. Jh.)
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Kanzel: Meisterwerk von Nicola Pisano (1265–1268)
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Bibliothek: Piccolomini-Bibliothek mit Fresken von Pinturicchio und Entwürfen von Raffael
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Kuppel: Von Domenico di Agostino, Laterne von Gian Lorenzo Bernini
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Glockenturm: ca. 77 Meter hoch, ebenfalls schwarz-weiß gestreift
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Künstler im Dom vertreten: Donatello, Michelangelo, Bernini u. v. m.
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Unvollendetes Projekt: Geplanter Erweiterungsbau (Duomo Nuovo) wurde 1348 wegen der Pest eingestellt – Teile sind heute noch sichtbar
Etappendaten
Tageskilometer | 23,3 km |
Fahrzeit | 0 Stunde 49 Minuten |
Durchschnittlicher Verbrauch | 10,1l/100km |
Übernachtungsplatz
Monteriggioni – Area Sosta Camper
Großer Wohnmobil Stellplatz mit großen Parkplätzen der Gemeinde mit Ver- und Entsorgung. Strom und Dusche vorhanden. Für die Duschen benötigt man 1€ Münzen. Duschen habe ich nicht probiert. 16€ für 24 Stunden, 8€ für 12 Stunden. Macht insgesamt einen guten Eindruck.
43.3859 11.2285 (lat,lng)
N 43° 23' 9" E 11° 13' 43"