Wetterumschwung – Elafonisos wird gestrichen
Die Entscheidung, nicht nach Elafonisos zu fahren, ist nach einem schnellen Blick auf die Wettervorhersage rasch gefällt. Für die kommenden Tage sind Regen und bewölkter Himmel angesagt – nicht gerade das ideale Wetter für eine Insel, die vor allem mit ihrem karibisch anmutenden Strand glänzt. Also ändern wir den Plan und brechen gegen 11:00 Uhr auf, Ziel: Monemvasia.
Das Gibraltar des Ostens: Monemvasia
Monemvasia liegt auf einem imposanten Felsen vor der Küste Lakoniens im Südosten des Peloponnes. Der Name bedeutet auf Griechisch „einziger Zugang“ – und tatsächlich ist der historische Ort nur über einen schmalen Damm erreichbar. Aufgrund ihrer uneinnehmbaren Lage galt Monemvasia bis zur griechischen Unabhängigkeit als das „Gibraltar des Ostens“.
Die Altstadt ist wirklich beeindruckend: Zwar gibt es die typischen Restaurants und Souvenirläden, doch die engen, verwinkelten Gassen und der mittelalterliche Charme schaffen eine besondere Atmosphäre. Kaum verlassen wir Monemvasio durch das Stadttor, beginnt es zu regnen. Zunächst nur leicht – gerade noch genug Zeit, um halbwegs trocken zum Hafen zurückzukehren, wo unser Auto steht und wir einen kleinen Imbiss genießen. Doch kurz nach dem Aufbruch setzt kräftiger Regen ein.
Regenfahrt mit Aussicht – oder auch nicht
Ich entscheide mich, soweit möglich, an der Küste entlang zu fahren – in der Hoffnung auf etwas Aussicht trotz Regen. Doch was folgt, ist eine teils anstrengende, teils atemberaubende Fahrt durch 180-Grad-Kehren, kleine Bergdörfer mit winzigen Straßen und über nagelneue Panoramastraßen, die leider im Regen verschwimmen. Besonders das letzte Stück vor unserem Ziel, dem Fokianos Beach, ist spektakulär – zumindest lässt es sich erahnen.
Grober Kies, keine gute Idee als Stellplatz
Am Fokianos Beach angekommen, steuern wir zuerst die Taverne an, bei der man angeblich kostenlos parken darf. Allerdings ist niemand anzutreffen. Also fahre ich weiter entlang des Strandes, wo schon einige Camper stehen. Ich entdecke ein halbwegs ebenes Plätzchen und versuche, mich dort einzuparken – ein Fehler, wie sich zeigt.
Der Untergrund besteht aus groben Kieseln, und ich habe keinen Grip. Zwar merke ich es schnell, aber leider zu spät. Wir stecken fest. Ich versuche, mich freizugraben, setze die Plastik-Anfahrhilfen ein und komme ein Stück weiter – aber eben nicht raus. Die Situation sieht nicht gut aus. Zum Glück erbarmt sich ein anderer Wohnmobilist. Mit vereinten Kräften – und etwas Anschieben – gelingt es tatsächlich, wieder festen Boden unter den Rädern zu bekommen. Puh, das war knapp!
Endlich angekommen – und belohnt
Von den Kieseln habe ich nun genug. Also fahren wir zurück zur Taverne, finden endlich jemanden – und parken direkt daneben auf sicherem Grund. Erst jetzt, nach dem Durchatmen, erkennen wir wirklich, wie traumhaft schön diese Bucht ist. Türkisblaues Wasser, ruhige Atmosphäre, umrahmt von Bergen – ein kleines Paradies, das sich alle Mühe der Anfahrt definitiv verdient hat.
Etappendaten
Tageskilometer | 145 km |
Fahrzeit | 4 Stunden 37 Minuten |
Durchschnittlicher Verbrauch | 10,3l / 100km |