Nach unserem Faulenzer-Tag gestern steigen wir heute wieder auf die Fahrräder. Der Start verzögert sich etwas, da Renate noch schwimmen möchte. Doch gleich zwei Hürden verhindern das Vorhaben: Im Meer tummeln sich zahlreiche große Krabben – eine invasive Art, die sich mittlerweile im ganzen Mittelmeer ausbreitet. Niemand wagt sich ins Wasser. Also bleibt nur das Schwimmbad des Campingplatzes. Doch hier stoppt der Bademeister Renate direkt am Beckenrand: Ohne Badekappe kein Schwimmen. Damit ist der Versuch für heute endgültig beendet.
Auf nach Comacchio
Also ab aufs Rad! Unser Ziel ist Comacchio, das kleine „Venedig der Emilia Romagna“. Der Weg dorthin führt überwiegend über Radwege und ist angenehm zu fahren. In Comacchio angekommen, schlendern wir durch die Gassen. Die Stadt ist von Kanälen durchzogen, aber deutlich kleiner und ruhiger als Venedig. Gondeln gibt es keine, dafür eine entspannte, charmante Atmosphäre.
Kulinarischer Zwischenstopp
Schließlich landen wir in der Trattoria da Melixa. Leider keine Glückswahl: Ich bestelle das Fischmenü, das mit Ravioli und Muscheln startet. Muscheln sind eigentlich nicht mein Ding – und mein Magen reagiert darauf erfahrungsgemäß empfindlich. Da es nur wenige sind, probiere ich vorsichtig. Als Hauptgang folgt Aal, eine Spezialität der Region. Und der überzeugt: scharf angegrillt, fest im Fleisch und lecker. Für mich eine Entdeckung! Renate wählt Tagliata mit Shrimps und Tomatensauce – ihr Urteil: das bislang schlechteste Essen unserer Reise.
Lagunenrunde mit Fischerhütten und Flamingos
Nach dem Essen radeln wir weiter rund um die kleine Lagune von Comacchio. Die große Tour mit 57 Kilometern wäre uns heute zu lang, doch auch die kürzere Variante hat ihren Reiz. Am Wegesrand entdecken wir die typischen Fischerhütten mit ihren großen Netzen, die hydraulisch abgesenkt und wieder angehoben werden können. Rechts von uns liegen die Salinen – ein Paradies für Vögel. Große Flamingo-Schwärme sind zu sehen, für Fotos allerdings zu weit entfernt.

Glück gehabt
Auf der Rückfahrt legen wir noch einen Halt beim Spar-Supermarkt ein. Während des Einkaufs macht sich mein Darm bemerkbar – offenbar waren die Muscheln keine gute Idee. Glücklicherweise gibt es im Markt eine Toilette. Gerade noch rechtzeitig! Der Abend endet für mich mit zwei Tanacomp und ein paar Crackern. Morgen sieht die Welt bestimmt wieder besser aus. Ach ja, auf dem Weg kauft sich Renate noch für 2 Euro eine Badekappe. Damit steht ihrem Schwimmerlebnis morgen nichts im Wege.
Etappendaten
Tageskilometer | – |
Fahrzeit | – |
Durchschnittlicher Verbrauch | – |
Übernachtungsplatz
Campingplatz Florenz
Großer Campingplatz mit Zugang zum Meer in der Nähe von Comacchio. Der Strand ist geprägt von Sonnenschirmen. Hier ist im Sommer garantiert die Hölle los. Jede Menge Mücken. Mit ACSI zahlen wir für 2 Personen 23€/Nacht.
44.700596 12.23633 (lat,lng)
N 44° 42' 2" E 12° 14' 11"