Ein kalter Morgen und heiße Aussichten

Die Nacht war eisig – unsere Wolldecken waren wieder Gold wert. Beim Frühstück wärmen uns die ersten Sonnenstrahlen. Noch ahnen wir nicht, dass der Tag mit über 30 Grad einer der bisher heißesten werden soll.

Letzter Blick in die Vikos-Schlucht

Bevor wir Griechenland verlassen, fahren wir noch einmal zum Aussichtspunkt bei Vikos, um die berühmte Schlucht von oben zu sehen. Ein älterer Grieche winkt uns bei der Einfahrt direkt weiter – zunächst verstehe ich seine Gesten nicht. Erst am Ende der Straße wird klar: Hier gibt es eine Wendeschleife mit Parkmöglichkeit. Mein Tipp: Fahrt ruhig bis ganz ans Ende des Dorfes, dort lässt sich bequem wenden und meist auch parken.

Leider steht die Sonne um 11:30 Uhr so ungünstig, dass der Blick in die Schlucht nicht die gewünschte Wirkung entfaltet. Selbst bei besserem Licht wäre der Ausblick von hier oben vermutlich nicht ganz so spektakulär wie erhofft.

Vikos Schlucht

Vikos Schlucht

Im Dorf

Fast noch spektalulärer als der Blick in die Schlucht: der Blick auf die Serpentinen von der Zufahrtstrasse zum Viewpoint

Grenzübertritt nach Albanien und Besuch des Blue Eye

Nach dem kurzen Abstecher machen wir uns auf den Weg nach Albanien. Unser erstes Ziel: Syri i Kalter, das berühmte Blue Eye. Auf dem großen Parkplatz zahlen wir 3 € für bis zu drei Stunden parken. Der Eintritt in den Park kostet 0,50 € pro Person, optional kann man sich für weitere 3 € mit einer kleinen Bahn zur Quelle bringen lassen.

Wir entscheiden uns zu laufen – 2 km in der prallen Sonne, ohne Schatten. Der Weg zieht sich, aber die Anstrengung wird mit dem Anblick der Quelle belohnt: Das Wasser ist glasklar und schimmert in intensiven Blau- und Grüntönen. Leider ist auch das Drumherum sehr touristisch: Andenkenstände, Cafés, viele Besucher. Das Blue Eye ist wunderschön – aber sicher kein Geheimtipp.

Ausgangspunkt für die Wanderung zur Quelle

Das Wasser ist Glaskar

…und Schimmert in allen Farben

Blick auf die Quelle

Blick von der Quelle

Blick auf die Quelle

einfach nur schön

Kurvenreich nach Gjirokaster – und ein skurriler Stellplatz

Nach einer kurzen Stärkung im Wohnmobil geht es weiter nach Gjirokaster. Die Fahrt über Serpentinen kostet Kraft, und als wir auf unserem Stellplatz mitten in der Stadt ankommen, ist mein Bedarf an Sightseeing für heute gedeckt.

Wir machen nur noch einen kurzen Spaziergang in die Altstadt, essen in einem kleinen Restaurant zu Abend und gönnen uns anschließend einen Drink in einer Bar. Die Stadt wollen wir uns morgen in Ruhe anschauen.

Erwähnenswert: unser Stellplatz. Es handelt sich um einen stillgelegten Spielplatz – inklusive vergammeltem Riesenrad. Skurril, aber irgendwie charmant.

Alte vergammelte Spielgeräte auf dem Stellplatz

Alte vergammelte Spielgeräte auf dem Stellplatz

Alte vergammelte Spielgeräte auf dem Stellplatz

Alte vergammelte Spielgeräte auf dem Stellplatz

Blick auf Gjirokaster

Kunstvolle Kabelführung

🌀 Infotafel: Syri i Kaltër – Das Blue Eye Albaniens

📍 Lage: Süd-Albanien, nahe der Stadt Saranda
🟦 Besonderheit: Kristallklare Quelle mit intensiv blaugrünem Schimmer
📏 Tiefe: Mindestens 50 m – genaue Tiefe unbekannt
💧 Wassertemperatur: Konstant ca. 10 °C – ganzjährig
🌊 Durchflussmenge: Ca. 6.000 bis 18.000 Liter pro Sekunde


Warum ist das Wasser so blau?

Die auffällige, leuchtend blaue Farbe entsteht durch eine Kombination aus:

  • Lichtbrechung an der Quelle: Das Sonnenlicht trifft auf das sehr klare, aus großer Tiefe aufsteigende Wasser.

  • Hoher Sauerstoffgehalt und Mineralien reflektieren das Licht besonders intensiv.

  • Tiefes Quellloch: Die dunkle Tiefe in der Mitte wirkt wie eine Pupille – daher auch der Name „Blue Eye“.


✍️ Tipp für Besucher:
Am schönsten wirkt das Blue Eye vormittags, wenn das Sonnenlicht steil in die Quelle fällt – und möglichst außerhalb der Stoßzeiten!

Etappendaten

Tageskilometer 111 km
Fahrzeit 3 Stunden 28 Minuten
Durchschnittlicher Verbrauch 10l/100 km

Übernachtungsplatz

Camping Gent – Gjirokaster

Privater Stellplatz mitten in Gjirokaster.Gut für die Erkundung der Stadt. Sehr skuril. Liegt auf einem alten, verfallenen Spielplatz aus sowjetischen Zeiten. Sehr einfache Sanitäranlage. Hat eher den Charme eines Parkplatzes.

40.0815696716 20.1425266266 (lat,lng)   
N 40° 4' 54" E 20° 8' 33"