Ein kleiner Defekt vor großer Geschichte

Bevor wir heute nach Mykene aufbrechen, beginnt der Tag mit einer technischen Herausforderung: Unser Gasherd streikt. Die Flammen lassen sich zwar entzünden, aber sobald man den Regler loslässt, wird die Gaszufuhr unterbrochen. Meine Recherchen ergeben, dass wir ein Zündsicherungsventil haben – es schaltet die Gaszufuhr ab, wenn keine Flamme erkannt wird. Über einen Temperaturfühler, der die Flamme detektiert, sorgt das System für Sicherheit. Ein Feld bekomme ich nach gründlicher Reinigung der Flammkanäle wieder in Gang, das andere jedoch weigert sich weiterhin. Das bleibt erst mal eine Baustelle…

Mykene – Machtzentrum der Bronzezeit

Dann machen wir uns auf den Weg zur antiken Stadt Mykene, einem der bedeutendsten archäologischen Orte Griechenlands. Mykene war das Zentrum der gleichnamigen Kultur, die zwischen 1600 und 1100 v. Chr. ihre Blütezeit erlebte.

Bereits beim Betreten des Geländes spüren wir die historische Wucht dieses Ortes. Besonders beeindruckend ist das Löwentor, der monumentale Haupteingang zur Akropolis. Errichtet im 13. Jahrhundert v. Chr., ist es das älteste erhaltene Monumentalrelief Europas. Die riesigen Steinblöcke wirken bis heute ehrfurchtgebietend.

Mindestens ebenso faszinierend ist die Zyklopenmauer, die die gesamte Anlage umgibt. Die tonnenschweren Steinquader wurden ohne Mörtel aufeinander geschichtet. Der Mythos erzählt, nur die einäugigen Riesen, die Zyklopen, hätten solche Bauwerke errichten können – daher der Name. Auch heute noch ist es kaum vorstellbar, wie diese Konstruktionen damals möglich waren.

Anfahrt auf Mykene

Zyklopenmauer

Löwentor

Löwinnen über dem Löwentor

Ringgrab

Grandiose Aussicht von der Akropolis

Auf dem Gipfel der Akropolis

Zyklopenmauer

Paläste, Gräber und ein Blick in die Vergangenheit

Wir schlendern durch die Überreste des Palasts von Agamemnon, bestaunen die Kuppelgräber und stehen schließlich vor dem berühmten Schatzhaus des Atreus. Dieses imposante Tholos-Grab mit seiner perfekt gewölbten Kuppel ist architektonisch bis heute beeindruckend und vermittelt einen Eindruck von der einstigen Macht und Pracht Mykenes.

Im angrenzenden Museum vertiefen wir unseren Eindruck. Besonders die kunstvoll gearbeiteten Goldmasken, Schmuckstücke und Alltagsgegenstände lassen die Welt von vor über 3000 Jahren lebendig werden.

Eingang zu einem der Gräber

Eingang zu einem der Gräber

Grab

Weinprobe in Nemea

Nach diesem geschichtsträchtigen Ausflug steuern wir das Weingut Papaioannou in Nemea an. In einem Restaurant hatten wir einen exzellenten Wein dieses Hauses probiert – nun wollen wir mehr. Das Sortiment ist beachtlich. Wir verkosten einige reife Rotweine, darunter einen Merlot von 2019 und einen Agiorgitiko von 2015. Beide überzeugen uns – und wandern direkt ins Wohnmobil. Mission accomplished.

Rückkehr mit Erinnerungen

Zurück auf dem Campingplatz lassen wir den Tag Revue passieren. Wir haben heute nicht nur großartige Weine entdeckt, sondern sind auch tief eingetaucht in die Welt einer längst vergangenen Epoche – und haben einmal mehr gespürt, wie viel Geschichte in Griechenlands Erde verborgen liegt.

Etappendaten

Tageskilometer 101 km
Fahrzeit 2 Stunden 57 Minuten
Durchschnittlicher Verbrauch 8,9l/100 km

Übernachtungsplatz

Camping Triton II

Parzellierter Platz am Strand. Strasse trennt den Campingplatz vom Strand. Parzellen sind schattiert. Restaurant an Platz. Tolle Strandbar Aloha ein paar Schritte weiter.

37.5322990417 22.8901348114 (lat,lng)   
N 37° 31' 56" E 22° 53' 24"