Sie soll zu den schönsten Küstenstraßen Europas gehören, die D81B von Calvi bis nach Porto. Ich bin mit diesen Superlativen immer vorsichtig. Aber was aus meiner Sicht definitiv zutrifft. Die Straße eröffnet atemberaubende Ausblicke auf das Meer und die schroffe Küstenlandschaft. Von Calvi bis Galeria schlängelt sie sich über 36,5km am Berg entlang. Von Galeria bis Porto geht es dann über eine Distanz von 51km genau so weiter. Die Straße ist sehr eng. Deshalb wollte Renate eigentlich auf die D81 ausweichen. Da ich allerdings unbedingt an der Küste entlang wollte, habe ich mich durchgesetzt.
Nach einer durchregneten Nacht, starten wir relativ zeitig. Es hat die ganze Nacht wie aus Eimern geschüttet. Auf dem Campingplatz hat sich eine der großen, mächtigen Pinien entwurzelt und ist umgestürzt. Glücklicherweise hat kein Wohnmobil darunter gestanden. Jetzt am Morgen ist der Himmel strahlend blau und die Sonne meint es gut mit uns.
Auf der D81B kommen wir nur langsam voran. Ich fahre meistens im zweiten oder maximal dritten Gang. Es ist wichtig vorausschauend zu fahren, um ggf. eine Ausweichbucht anzusteuern, so dass Gegenfahrzeuge passieren können. Zwischen Calvi und Galeria kommen uns nur sehr wenige PKWs entgegen. Kein Problem. Die Aussicht ist grandios. Und wir sind froh, dass ich mich durchgesetzt habe. In Galeria machen wir einen Abstecher zum Strand. Nach einem kurzen Drohnen Stop geht es weiter Richtung Porto.
Auch dieses Stück ist sehr eng. Kurz vor Porto gibt es ein paar sehr enge Stellen und just in einer dieser Stellen, in einer Kurve kommt uns ein anderes Wohnmobil entgegen.
Das Erste und Einzige auf dieser langen Fahrt. Mein „Kontrahent“ setzt an den Berg zurück. Ich bin eigentlich zuversichtlich, dass ich mich vorbei drücken kann. Allerdings mache ich den Fehler, dass ich die Kurve nicht „schneide“, sondern ausfahren will. Vorne ist es sehr eng, die Spiegel fahre ich ein, da höre ich von hinten ein Schabgeräusch. Mist! Der PKW Fahrer hinter mir ist schon ausgestiegen und ruft. Zu spät. Bei der nächsten Möglichkeit fahre ich rechts ran und begutachte das Dilemma. Hinten links bin ich mit den Kunststoffverkleidungen an der Mauer entlang geschleppt. Ein paar häßliche Schrammen im Kunststoff. Glücklicherweise nur im Kunststoff. So lange ich das WoMo nicht wasche, sieht es aus, wie Dreck. Trotzdem ärgerlich. Meine Fahrkünste sind offensichtlich doch nicht so gut .
In Porto checken wir auf unserem Campingplatz ein und fahren noch ein Stück Richtung Piana. Hier wollen wir noch eine kleine Wanderung in die Calanche machen. Kurz vor dem Tête de Chien ist ein Parkplatz. Von dem wir in einer guten halben Stunde zum „Château Fort“ wandern. Der Weg führt über Steine und Felsen, auf und ab, bis wir ein Plateau erreichen, von dem wir einen sagenhaften Blick auf die Bucht von Porto und die Berge haben. Dieser Weg hat sich gelohnt.
Zurück auf dem Campingplatz gehen wir schließlich im beheizten Schwimmbad noch eine Runde schwimmen.
Etappendaten
Tageskilometer |
119,4 km |
Fahrzeit | 11,4 l/100km |
Durchschnittlicher Verbrauch | 4 Stunden 19 Minuten |