Torghatten

Von dem gestrigen Sonnentag müssen wir wohl die nächsten beiden Tage erst einmal wieder zehren. Es regnet. Die Vorhersage meint, das das bis 17:00 Uhr so anhält. Die App Yr.no hat sich mit seinen Vorhersagen bislang als sehr zuverlässig erwiesen. In diesem Fall muss man wohl leider sagen. Oder vielleicht “Gott sei Dank”: nach 17:00 Uhr soll es nicht mehr regnen.

Wir beschließen zum Torghatten zu fahren und nahe beim Startpunkt der Wanderung unser Quartier aufzuschlagen. Es gibt dort einen Campingplatz und einen kostenpflichtigen Parkplatz mit Dusche und WC für 200 NOK. Wir entscheiden uns zu Gunsten des Parkplatzes.

Unsere Fähre von Leka nach Gutvik geht um 12:40 Uhr. Wir glauben, wir sind früh dran. Als wir am Fährkai ankommen, stehen schon einige Fahrzeuge vor uns. Als die Fähre ablegt, sehen wir eine ganze Menge Fahrzeuge, die es nicht mehr auf die Fähre geschafft haben. Die Zurückgebliebenen müssen jetzt eine Stunde warten.

Nachdem wir unser Fahrzeug auf dem Parkplatz gegen 15:30 Uhr abgestellt haben, legen wir uns erst noch einmal hin. Es regnet sowieso noch und bis 17:00 Uhr ist ja noch ein bisschen Zeit.

Pünktlich hört es auf zu regnen. Wir packen unsere Sachen und marschieren los. Die Infotafel weist ein paar Stücke des Weges als schwierig aus. Wie sich herausstellt, ist die Tafel nicht up to date. Auf- und Abstieg sind von Sherpas mit Treppen ausgestattet worden. Im Loch ist eine Leiter installiert. Also kein Problem.

Das Loch ist 140m hoch

Durchsicht

Schöner weitblick

Grandioser Blick auf die Küste

Durchsicht

Bemooste Bäume am Abstieg

Um den Torghatten rankt sich eine Sage, die natürlich mit Trollen zu tun hat.  Einst lebten zwei Trollkönige am Vestfjord, einer hatte sieben ungehörige Töchter, der andere einen ungehorsamen Sohn. Der Vater, der Töchter schickte diese zu ehrbaren Jungfrau Lekamoya. Als der Sohn Lekamoya im Fjord baden sah, begehrte er sie, schwang sich auf sein Pferd und preschte auf Lekamoya zu. Die Schwestern und Lekamoya flüchteten. Während die Schwestern der Idee, den Jüngling zum Gatten zu nehmen, nicht abgeneigt waren, hockten sie sich bei Alstahaug nebeneinander. Aber der Jüngling hatte nur Augen für Lekamoya. Da er sie nicht einholen konnte, schoss er einen Pfeil auf sie ab. Der König der Somnaberge sah dies und war seinen Hut in die Flugbahn des Pfeiles. Der Hut blieb durchschossen auf der Insel Torga liegen. Im Eifer des Gefechts vergaßen alle zusammen, wie kurz die Sommernächte sind. Die Sonne ging auf und alle versteinerten, wo sie gerade saßen oder standen. Der Hut als Torghattne, die sieben Schwestern bei Sandnesssjoen und Lekamoya auf der Insel Leka.

So das war es für heute. Wir essen jetzt und schauen dann das EM Spiel Deutschland gegen Schweiz.

Ein versöhnlicher Abschluss des sonst regenreichen Tages